01.09.2017 Update und 02.09.2017
Nun haben wir auch einige Bilder von der (sehr sehr herzlichen und auch emotionalen) Verabschiedung in Mondim de Basto, die wir Euch nicht vorenthalten wollen. Warme und herzliche Worte mit der eindringlichen Bitte im nächsten Jahr für eine längere Mission wiederzukommen eröffneten den Abend. Wir konnten dank des gespendeten Materials einiges an Sonderlöschmitteln vor Ort lassen, um besonders den Gebäudeschutz besser umsetzen zu können. Jeder erhielt ein Geschenk mit persönlicher Widmung aus den Händen des Feuerwehrchefs und der Abend klang mit viel Freude, Lachen und dem Gefühl großer Verbundenheit aus.
Danach ging es ans finale Packen und ins Bett, bevor wir um 4 Uhr morgens Richtung Heimat aufbrachen. In strahlendem Sonnenschein gab es in Frankreich ein gutes Frühstück auf einem Rastplatz und wir erreichten etwas müde aber sehr zufrieden am Sonntag vormittag nach rund 2400km Fahrt die Heimat.
Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz und so werden wir unsere Ausbildung und Ausrüstung an die Gegebenheiten vor Ort anpassen, um 2018 noch besser vorbereitet in den wahrscheinlich nächsten Einsatz zu starten.
01.09.2017 – Die Mission nähert sich dem Ende…aber wir konnten nochmal zeigen was in uns steckt.
Der letzte Tag der Mission stand zum Einen ganz im Zeichen der Reisevorbereitungen (Packen, Versorgung für die Reise, Fahrzeugcheck) aber natürlich waren wir noch einsatzbereit.
Am Nachmittag wurden die Feuerwehren Mondim de Basto, Cerva, die Forstfeuerwehr Sapadores Florestais sowie die Helitackeinheit 27 aus Ribeira de Pena in die Nähe von Mondim alarmiert. Bereits auf der Anfahrt sahen wir die Rauchwolken mit dem Wind am Hang aufsteigen.
Zunächst gelang es nur den kleineren Fahrzeugen, dem Land Rover des Einsatzleiters, unserem VLCI und dem Nissan das Brandgebiet zu erreichen, da die Wege beiderseits mit mannshohen Steinmauern abgegrenzt waren. Die größeren Fahrzeuge mußten einen Umweg auf die andere Seite des Brandes fahren.
Am Feuer angekommen begann die Mannschaft des VLCI einen Angriff vom Ankerpunkt am Weg die linke Flanke entlang auf die Rückseite des Feuers zu während oberhalb die Helitack 27 ankam, den Bambi Bucket einsatzbreit machte und unserem Team folgte. Nun galt es das die D-Leitung bis zu einer Gesamtlänge von etwa 250m zu verlängern, um das Feuer einzugrenzen. Gleiches taten die Besatzungen der Fahrzeuge der Feuerwehren Mondim und Cerva auf der rechten Flanke.
In Zusammenarbeit von GIPS, den D-Rohren, Handwerkzeugen und Löschrucksäcken gelang es das Feuer innerhalb von rund 20min einzugrenzen. Der Hubschrauber unterstütze durch zahlreiche Wasserabwürfe.
Trotz eines Spotfeuers rund 50m abseits der rechten Flanke unterhalb von einigen Häusern behielten die Kräfte die Oberhand und wir konnten zu den Nachlöscharbeiten übergehen.
Unsere Verbindungskameraden der Feuerwehr Mondim de Basto Hugo Silva (links) und Ricardo Anjos (Mitte) zeigten sich beeindruckt von unseren Leistungen. Dieses Feuer bewies erneut, dass unsere Unterstützung willkommen und sehr sinnvoll ist.
Natürlich durfte ein Gruppenbild nach der Rückkehr in die Wache nicht fehlen.
31.08.2017 – Die Sonne brennt…
Nach den Regentagen am Anfang der Woche brennt nun die Sonne wieder vom Himmel und die Vegetation ist trotz der großen Regenmengen wieder knochentrocken. Am Morgen befuhren wir das Einsatzgebiet an der Grenze zur Nachbarfeuerwehr Celorico de Basto, um Ortskenntnis zu erlangen.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen fuhren wir an das Trainingsgelände der Feuerwehr, um unsere Fähigkeiten im sogenannten ataque inicial – dem Erstangriif auf einen Vegetationsbrand zu üben. Wir arbeiteten dabei von unserem VLCI aus und beübten das Vorgehen im Gelände.
Nach einem Trockendruchgang überraschten uns die Ausbilder mit einer Sondergenehmigung Feuer zu machen. Als erstes waren die Rohrführer gefragt, um die Handhabung der D-Hohlstrahlrohre unseres Fahrzeuges zu verfeinern.
Danach wurden einige Flächen in Brand gesetzt und gelöscht, um die vorher ohne Feuer trainierten Abläufe zu festigen. Als letzte Übung setzten wir gemeinsam mit den Ausbildern als Handcrew mit 3 Wasserrucksäcken und Handwerkzeugen ein.
Das Training war sehr fordernd, brachte aber allen neue Erkenntnisse und zeigt, dass wir gut in das System der portugiesischen Brandbekämpfung integriert werden können.
30.08.2017 – Gemeinsame Großübung von Feuerwehr, Forstfeuerwehr, Zivilschutz, privater Waldbrandeinheit einer Firma und dem Waldbrandteam
Zur Simulation eines gemeinsamen Waldbrandeinsatzes trafen sich die verschiedenen Einheiten in den Bergen über Mondim.
Angenommen wurde ein windgetriebenes Bodenfeuer abseits einer Feuerschneise. Während die Kräfte der Feuerwehr die linke Flanke mit 2 Waldbrand-TLF bekämpften kam unser Team an der rechten Flanke zum Einsatz. Ein progressive Hoselay zusammen mit dem Einsatz von Handwerkzeugen sicherte den Bereich. Im Nachgang kamen 2 Bulldozer der Forstverwaltung und der Feuerwehr zum Einsatz. Die vom Bulldozer geschobene Schneise wurde im Nachgang mit Firesorb eingegelt und gesichert, um notfalls ein Gegenfeuer legen zu können.
Am Nachmittag gab es etwas Freizeit für das Team, da die bisherigen Tage trotz fehlendem Feuer doch anstrengend waren.
29.08.2017 – Update
Am späten Nachmittag wurden wir mit 2 Waldbrand-TLF (1 aus Mondim und 1 aus Cerva) und unseren Fahrzeugen sowie dem Hubschrauber der GIPS aus Riberia de Pena zu einem Einsatz alarmiert. Beim Eintreffen unterhalb eines kleinen Dorfes stellte es sich als illegales Verbrennen von Maisblättern dar. Das Feuer wurde von uns mit einer D-Leitung vom VLCI und Handwerkzeugen gelöscht.
Am Abend gingen wir einkaufen und bereiteten uns und den diensthabenden Feuerwehrleuten ein BBQ zu. Man kann garnicht oft genug betonen wie groß die Gastfreundschaft hier ist und wie gut sich Feuerwehrleute über Sprachgrenzen hinweg verstehen und verständigen können.
29.08.2017 – Regentropfen, die an mein Fenster klopfen 🙂
Trotz der Feuchtigkeit machen wir keine Pause… gemeinsame Übungen mit unserer Mark3 TS, den Schaum- und Netzmittelrohren sowie dem Firesorb zum Gebäudeschutz standen auf dem Programm. Zum Abschluß gab es eine gemeinsame Übung mit einem progressive Hoselay (sich fortsetzender Schlauchverlegung) durch die Portugiesen, wir folgten mit einem Team mit Handwerkzeugen, zum Legen einer Feuerschneise.
28.08.2017 – It`s raining again – aber wir nutzen die Zeit
Es kommt wies kommt…seit letzter Nacht regnet es in Nordportugal, wir machen das Beste daraus. Da das Gelände, in dem wir eingesetzt werden sollen sehr anspruchsvoll ist brachen wir mit einem Land Rover und einem Waldbrand-TLF zu einer Fahrerausbildung in die Berge auf. Jeder unserer Maschinisten hatte die Gelegenheit, seine Fahrkenntnisse unter der Anleitung der erfahrenen Führungskräfte der örtlichen Feuerwehr zu erweitern. Die Leistungsfähigkeit der sehr geländegängigen Fahrzeuge war extrem beeindruckend und wir konnten neben einem riesen Spaß beim Fahren auch einiges an neuen Erfahrungen in diesem Gelände sammeln.
Aufgrund der entspannten Waldbrandlage fuhren wir am Nachmittag zur Feuerwehr in Cerva. Das Besondere dort ist dass viele Häuser in der sogenannten „zona urbano interface“ liegen, d.h. sich direkt an der Waldgrenze bzw. mitten in den Wäldern an den Hügeln um die Stadt befinden. Eine im Waldbrandeinsatz besonders gefährliche und anspruchsvolle Situation.
Die Reise ging dann weiter zum CMA Ribeira de Pena, einem Stützpunkt für eine Helikoptereinheit der GIPS des GNR (eine Abteilung der Guarda nacional republica – der Nationalgarde). Wir hatten die Gelegenheit die Einsatztaktik der Helitac zu besprechen und die Ausrüstung sowie den Helikopter anzuschauen. Ein wichtiger Baustein zum Verständnis der Einsatztaktik bei Waldbränden.
Am Abend übergaben wir unsere Gastgeschenke an die Feuerwehr – jeder Teilnehmer unseres Teams hatte eine Spezialität aus seiner Heimat mitgebracht.
27.08.2017 – Update – Einweisung in die örtlichen Gegebenheiten, das taktische Vorgehen sowie die uns zur Verfügung gestellten Fahrzeuge; und der erste Einsatz
Nach der Unterzeichnung des Kooperationsabkommens ging es direkt an die Einweisung in die Fahrzeuge, die uns für den Einsatzzeitraum zur Verfügung gestellt wurden. Im Einzelnen sind das ein Nissan Terrano als Mannschaftstransporter (die Feuerwehr Mondim hat sogar unser Logo auf den Türen angebracht :-)), ein VLCI – Veiculo legeiro de combatea incendios – ein kleines TLF auf Mitsubishi L 200 mit 400l Tank und Handwerkzeugen. Zusätzlich folgt uns im Brandfall ein VTTU – veiculo tanque tactico urbano – ein in etwa mit dem TLF 4000 vergleichbares Fahrzeug, welches uns als Wasserversorgung dient.
Neben den 2 Einheitsführern der Feuerwehr, die uns als Liaison zur Verfügung stehen sind wir auch per Funk an die örtlichen Kräfte angebunden.
Nach der Einweisung brachen wir gemeinsam mit einem Waldbrand-TLF zu Kontroll- und eventuell Nachlöscharbeiten zu einer Brandstelle vom letzten Freitag auf. Hier galt es die in einem Taleinschnitt befindliche Brandstelle abzusuchen und Glutnester zu löschen. Nachdem die Wetterbedingungen gegen Nachmittag wie erwartet ein Aufflackern der Brandnester hervorriefen, wurde von dem gemischten Team eine 200m lange D-Leitung ins Gelände verlegt. An den Brandstellen, von denen eine schon sehr deutlich in Fahrt kam wurde auch zur Demonstration das Scotty Fastfoam Netzmittelrohr eingesetzt. Der Randbereich wurde mit dem Gelrohr mit einer Schicht Firesorb belegt. Das Sonderlöschmittel wurde uns von den Feuerwehren Hambühren und einer Werkfeuerwehr zur Verfügung gestellt und mittel Scotty Gelrohr bei 60l/min erfolgreich ausgebracht.
Nach dem Abschluß der Arbeiten statteten wir dem Nationalpark Alvao mit den Wasserfällen Fisgas de Ermelo einen Besuch ab. Hierbei konnten unsere Fahrer weitere Erfahrungen im sehr steilen und engen Gelände sammeln. Aller sehr schönen Landschaft zum Trotz kreisten die Gespräche immer wieder um mögliche Vorgehensweisen bei Bränden bzw. frühere Realbrände mit deren Bekämpfungsstrategien.
Auf dem Weg zurück zur Wache verliess uns leider einer der Reifen des VLCI, damit konnten wir gleich unsere Fähigkeiten zur Selbsthilfe auf einer Bergstrasse unter Beweis stellen 🙂
Zurück auf der Wache wurde schon das Abendessen vorbereitet. Direkt beim ersten Bissen kam jedoch der Alarm. Entstehungsbrand in einem Tal an einer vorherigen Brandstelle. Ein Waldbrand-TLF und unser Team machten sich mit Alarm auf den Weg. Bei einsetzender Dunkelheit brachte unsere Mannschaft eine Klein-TS der Portugiesen an einem Bachlauf am Talboden in Stellung und löschte die zum Teil tief in den Boden gegrabenen Glutnester am Rande des Brandbereiches mit Wasser und Netzmitteleinsatz (Fastfoam) ab.
Staubig, verschwitzt aber zufrieden gab es schließlich das lang erwartete Abendessen auf der Wache bevor wir in unsere Unterkunft fuhren.
27.08.2017 – Eintreffen
Bereits am 26.08. sind wir um 21:30 in Mondim de Basto eingetroffen, die 28 stündige Fahrt mit dem MAN war sehr angenehm und kam uns gar nicht so lang vor.
Nach einer kurzen Begrüßung an der Wache, gab es noch ein reichhaltiges Abendessen aus der typisch Portugiesischen Küche.
In unserem neues Domizil für diese Woche haben zur späten Stunde noch die sofortige Einsatzbereitschaft hergestellt und konnten nun ein wenig schlafen.
Heute wurden wir bereits um 08:30 zum Frühstück, Übergabe der neuen Fahrzeuge und Begrüßung abgeholt. Nach dem obligatorischen antreten der Wache wurden der neue Dozer, der dazu gehörige Sattelzug und ein Quad in den Dienst gestellt und gesegnet. Zudem haben wir auf Bitten der Stadt ein Kooperationsabkommen für die nächsten Jahre unterzeichnet.
Wir sind überwältigt von der uns entgegen gebrachten Gastfreundschaft und können es kaum in Worte fassen.
24.08.2017 – Abholung des Fahrzeuges
Dank der großzügiggen und sehr umfangreichen Unterstützung der Firma Freytag Fahrzeugbau aus Elze bei Hildesheim konnten wir gestern das Fahrzeug für den Einsatz in Portugal abholen. Es handelt sich um ein Vorführfahrzeug MAN TGE 3.180 in Sonderkonfiguration als flexibler 8-sitzer MTW mit Tisch.
Das Fahrzeug wird uns kostenlos zur Verfügung gestellt und nun beginnt das Packen der Ausrüstung damit das Team heute gegen späten Nachmittag auf die rund 2500km lange Reise nach Mondim de Basto in Nordportugal aufbrechen kann.